Guhyaloka wurde 1986 mit Geld gekauft, das Urgyen Sangharakshita zu seinem 60. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Er hatte sich ein Anwesen gewünscht, auf dem er die jährlichen Ordinationskurse durchführen konnte, während derer er Männer in den Westlichen Buddhistischen Orden (jetzt Buddhistischer Orden Triratna) ordinierte. Nach seiner Vision musste der Ort drei Bedingungen erfüllen: er musste außerhalb Grossbritanniens liegen, damit die Ordinierten (die damals hauptsächlich Briten waren) von zuhause wegreisen mussten; er musste isoliert gelegen sein; und er musste sehr einfache Unterkünfte bereitstellen können.
Subhuti und ein ortsansässiger Freund suchten in der Region Alicante und stießen (der Legende nach von einem Adler geführt) bald auf ein perfektes Anwesen, das in den Bergen in einer steilen Schlucht versteckt lag. Eine Gemeinschaft von Freiwilligen zog ein und baute in kürzester Zeit eine Reihe einfacher Hütten, die hauptsächlich aus gesammeltem Material bestanden und einen Schreinraum und eine Küche aus Stein. Im Laufe der Jahre wurden neue Steingebäude errichtet und die Kücheneinrichtungen verbessert. All dies geschah mit einem sehr knappen Budget. Die Ordinationskurse wurden im folgenden Jahr gestartet und seitdem haben jedes Jahr ein oder zwei Retreats stattgefunden (außer 2020, als Guhyaloka wegen der Coronaepidemie vorübergehend geschlossen werden musste).
Guhyaloka ist nicht nur der Ort für die Ordinationsretreats. Hier lebt auch eine kleine Gemeinschaft (normalerweise zwischen vier und sieben Männer), die die Retreats unterstützt und Guhyaloka instand hält und weiterentwickelt. Sie lebt in einem separaten Teil des Tals, in dessen Mittelpunkt „Bhantes Bungalow“ steht, der ursprünglich als Winterresidenz für Sangharakshita gedacht war. Am unteren Ende des Grundstücks befindet sich ein kleines Haus, El Morer, das zu verschiedenen Zeiten als Wohnhaus für die Gemeinschaft, als Büro und als Unterkunft für Besucher genutzt wurde. Dort befindet sich auch eine Werkstatt.
Die dritte Komponente von Sangharakshitas Vision für Guhyaloka bestand darin, einen buddhistischen Vihara zu gründen – eine Gemeinschaft, die weder lehrt noch irgendwelche Verwaltungsaufgaben hat, sondern einfach nur zusammenlebt und ihre buddhistische Praxis abseits aller Ablenkungen des normalen Lebens vertieft. Sangharakshita soll einmal gesagt haben, ihre einzige Aufgabe sei, in Gemeinschaft im Tal zu leben. Ob sie dort meditiere oder studiere, auf dem Land arbeitete oder sich mit Schreiben oder anderen künstlerischen Aktivitäten beschäftigte, sei zweitrangig.
Im Laufe der Jahrzehnte gab es mehrere Versuche, einen stabilen Vihara zu etablieren. Einige dieser Versuche waren erfolgreich, aber nur von kurzer Dauer. Die gegenwärtige Inkarnation der Idee sieht die Gemeinschaft in Guhyaloka mehr als „Waldgemeinschaft“, die im nahe gelegenen Uttaraloka eine „Waldeinsiedelei“ und einen Rückzugsort schafft.